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Nachbarschaftshilfe schafft Mehrwert

Anlässlich des internationalen Tages der älteren Menschen (ITAM) fand am Montag im Rathaus die Veranstaltung zum Thema „Nachbarschaftshilfe schafft MehrWert“ statt. Rund 100 Besucherinnen und Besucher folgten der Einladung der Fachstelle für Alters- und Generationenfragen und nutzten die Gelegenheit, sich untereinander zu vernetzen.

„Kennen Sie Ihre Nachbarn?“ Mit dieser Frage eröffnete Stadträtin Elsbeth Aepli Stettler den stimmungsvollen Vorabend-Anlass. Sie munterte die Zuhörerinnen und Zuhörer auf, den ersten Schritt zu tun und ihre Nachbarn freundschaftlich zu kontaktieren. „Denn der persönliche Kontakt zu unseren Nachbarn ist eine wichtige Voraussetzung, damit nachbarschaftliche Hilfe überhaupt möglich wird“, erläuterte sie.

Den ersten Schritt wagen

Studien würden belegen, dass Nachbarschaftskontakte eine sehr hohe Bedeutung haben und sich positiv auf die Lebensqualität auswirken, betonte Alexander Seifert, Soziologe am Zentrum für Gerontologie der Universität Zürich. Meistens seien es nämlich Nachbarn, die merken, wann jemand Hilfe brauche und die sich gerne für verschiedenste Hilfeleistungen anerbieten. Daher sei es so wichtig, den ersten Schritt zu wagen und Kontakt zu Nachbarn herzustellen – auch wenn die Hürden hoch seien und es manchmal etwas Überwindung brauche, um mit Nachbarn ins Gespräch zu kommen.

Unterstützung durch die Stadt

Anschliessend an das Referat von Alexander Seifert zeigten Vertreterinnen und Vertreter aus den drei Quartieren Kurzdorf, Ergaten-Talbach und Huben auf, wie in ihren Stadtteilen die Nachbarschaftshilfe organisiert ist. Erika Dürig aus dem Quartier Kurzdorf schilderte lebhaft, wie man sich für Nachbarn engagieren kann. Sie brachte eine Laubsäge mit ins Plenum und ermunterte die Anwesenden, die Schwelle zur Tür „Nachbarschaftshilfe“ durchzusägen. Hansjörg Rietmann, der den Aufbau der Nachbarschaftshilfe im Quartier Ergaten-Talbach mitinitiiert hat, berichtete, wie er nach seiner Pensionierung der Allgemeinheit etwas zurückgeben wollte. Nadine Manser vom Projekt „wir beleben Huben“ sprach die generationenübergreifende Quartierentwicklung an. Alle waren sich einig, dass insbesondere die kurzen Wege in die Stadtverwaltung sehr geschätzt werden. Die Stadt biete Plattformen und unterstütze wo nötig aktiv. Auch die gute Zusammenarbeit mit dem Dachverband für Freiwilligenarbeit sei sehr bereichernd und zielführend.

Informatives Nachschlagewerk

Umrahmt wurde der Anlass von der Jugendmusikschule Frauenfeld. Beim anschliessenden Apéro gab es Gelegenheit, sich untereinander auszutauschen und im neuen Adress-Wegweiser „Zufrieden Älterwerden in Frauenfeld“ zu schmökern. Dieses informative Nachschlagewerk kann übrigens kostenlos am Schalter der Fachstelle für Alters- und Generationenfragen im Rathaus bezogen werden. Es enthält wertvolle Informationen und Kontakte rund ums Alter.

 

"Wagen Sie den ersten Schritt und gehen Sie auf Ihre Nachbarn zu", betonte der Soziologe Alexander Seifert.
"Wagen Sie den ersten Schritt und gehen Sie auf Ihre Nachbarn zu", betonte der Soziologe Alexander Seifert.