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«Guter Start ins Kinderleben» - Vernetzung und Zusammenarbeit in der Frühen Kindheit und im Kindesschutz

Auf Einladung von Stadträtin Barbara Dätwyler und Schulpräsident Andreas Wirth trafen sich am Mittwoch, 24. April, rund 30 Fachpersonen von Spielgruppen und Institutionen der familienergänzenden Kinderbetreuung zum Frühlings-Netzwerktreffen. Katja Husi-Büttner und Tanja Fridle von der Perspektive Thurgau informierten gemeinsam über das Netzwerk "Guter Start ins Kinderleben".
 
Das Netzwerk «Guter Start ins Kinderleben» richtet sich an Fachpersonen, die im Kanton Thurgau mit werdenden Eltern und Familien mit Babys und Kindern im Alter von 0 bis 4 Jahren arbeiten. Ziel ist die systematische Vernetzung und Zusammenarbeit der Fachpersonen. Mit verschiedenen Instrumenten wird die Zusammenarbeit der betroffenen Akteure im Bereich der Frühen Förderung unterstützt, insbesondere in Situationen von Entwicklungsrisiken, Kindeswohlgefährdungen und Vernachlässigung im Baby- und Kleinkindalter.
 
Tanja Fridle arbeitet in der Paar-, Familien- und Jugendberatung, Katja Husi-Büttner ist für Gesundheitsförderung und Prävention zuständig. Die beiden Fachfrauen der Perspektive Thurgau zeigten anhand eines Fallbeispiels, wie Betreuungspersonen mit Hilfe des Ampelsystems (grün-gelb-orange-rot) das Gefährdungspotenzial und den Unterstützungsbedarf von Familien besser einschätzen können. Dazu wird ein Einschätzungsbogen benutzt, der Schutzfaktoren und Risikofaktoren auflistet. Die Fachpersonen aus verschiedenen Frauenfelder Kitas und Institutionen konnten diesen gleich für den fiktiven Fall der Familie Meier nutzen und ihre Einschätzung in Kleingruppen diskutieren. Es zeigte sich, dass die Einschätzungen ziemlich unterschiedlich waren, ob es sich um gelben, orangen oder schon den roten Bereich handelte. Deshalb ist es wichtig, Fälle im Team zu besprechen. Gemeinsam wurden dann mögliche Vorgehensweisen diskutiert wie die Situation weiter zu beobachten, ein klärendes Gespräch mit den Eltern zu vereinbaren oder die KESB einzuschalten. Die Teilnehmenden bestätigten, dass sie sich nun sicherer fühlen würden, wenn sie künftig in ihrem Arbeitsalltag mit einem ähnlichen Fall zu tun haben.
 
Das Netzwerktreffen bietet jeweils eine praxisnahe Weiterbildung zu einem aktuellen Thema und findet zweimal jährlich statt. Zudem fördert es die gegenseitige Vernetzung und den fachlichen Austausch. Organisiert wird das Netzwerktreffen jeweils von der städtischen Abteilung Frühe Kindheit.
 
Die beiden Referentinnen von der Perspektive Thurgau: Katja Husi-Büttner und Tanja Fridle.
Die beiden Referentinnen von der Perspektive Thurgau: Katja Husi-Büttner (l.) und Tanja Fridle.