Eckdaten
Frühmittelalter | ||
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1.5.853/ 854 |
Erichinga, das spätere (Langen-) Erchingen wird in zwei St. Galler Urkunden erstmals erwähnt, und zwar als Ort (villa), in dem öffentlich Schenkungen getätigt werden – in beiden Fällen im traditionellen Maigericht. Zeugenführer ist in der ersten Urkunde Graf Adalbert, in der zweiten der centurio Lantfried, ein Unterbeamter des Gaugrafen. Erchingen ist also bereits in karolingischer Zeit Gerichtsstätte und somit ein regionales Herrschaftszentrum. | |
13.1.888 18.11.889 |
In zwei Diplomen bestätigt König Arnulf eine Schenkung seines Vorgängers Karls III.: der Hof Erchingen wird dem «zu Ehren der Gottesmutter Maria errichteten» Kloster Reichenau übermacht, wie die zweite Urkunde präzisiert, die zum ersten Mal erwähnt, dass zum ursprünglichen Königshof auch eine Kirche gehört | |
9. Jh. | Bau der «Oberkirch», der ursprünglichen Kirche von Erchingen, für die im 13. Jh. das Laurentius-Patrozinium überliefert ist. Im Eingangsbereich der im 11. und 14. Jh. erweiterten Kirche steht das ursprüngliche Mauerwerk des 9. Jhs. heute noch aufrecht | |
Hoch- und Spätmittelalter | ||
um 1200 | Bau einer ersten steinernen Kirche im Kurzdorf, die danach mehrfach erweitert wird, bis sie 1915 einem Neubau weichen muss. Die ältesten Fresken aus der Zeit um 1400 sind noch heute in einem Seitenraum des Chors zu besichtigen | |
ca. 1230 – ca.1240 |
Bau des Turms (Bergfried) über dem Murgübergang aus massiven, meist unbehauenen, eiszeitlich abgelagerten Steinen (sog. Megalithen) und des vorgelagerten Wohnbaus (Palas) als Teil einer wohl erst gegen 1250 vollendeten ummauerten herrschaftlichen Anlage | |
24.8.1246 | Erste Erwähnung von Frauenfeld in einer Zürcher Urkunde. Ein «B. de Vrowinfelt» tritt darin als Zeuge auf | |
10.10.1286 | Der Abt des Klosters Reichenau bestätigt den Bürgern von Frauenfeld die Stiftung einer St.-Nikolaus-Kapelle in ihrer Stadt. In dieser Stiftungsurkunde wird Frauenfeld erstmals «Stadt» genannt. Die Habsburger treten als reichenauische Vögte auf | |
26.12.1291 | Erste urkundliche Erwähnung der Kirche St. Johann im Kurzdorf | |
1312 | Ersterwähnung eines dreiköpfigen Stadtrates | |
1331 | Erste Stadtverfassung | |
1349 | Ersterwähnung von Murgkanälen, Aumühle, Schlossmühle, Kurzdorfer Mühle und äusserer (bzw. Seckler oder Neu-)Mühle | |
1415–1442 | Frauenfeld wird Reichsstadt, steht unter der Schirmherrschaft eines Reichslandvogtes und fällt anschliessend vorübergehend nochmals an Österreich | |
1460 | Die Eidgenossen erobern den Thurgau und garantieren der Stadt Frauenfeld ihre Freiheiten | |
um 1500 | Frauenfeld ist bis 1515 Tagsatzungsort. | |
ab 1504 | Der eidgenössische Landvogt als oberster Verwalter der Landgrafschaft Thurgau residiert in Frauenfeld (ab 1532 auf dem Schloss) | |
Frühneuzeit | ||
1529 | Reformation. Erste evangelische Synode des Thurgaus in Frauenfeld | |
1557 | Bau der Baliere (Waffenschmiede), des nach dem Schloss ältesten heute noch erhaltenen Profanbaus der Stadt | |
1558 | Regelung der paritätischen Verhältnisse zwischen den beiden Konfessionen in der mehrheitlich reformierten Stadt | |
1595 | Gründung eines Kapuzinerklosters («Chlöschterli») vor den Toren der Stadt | |
1645 | Einweihung der evangelischen Stadtkirche | |
1660 | Beginn des Ehestreits zwischen Peter Kappeler und seiner Ehefrau Anna, die ihren Mann wegen Verschleuderung des Frauenguts verklagt und vom Rat Scheidung und Gütertrennung erwirkt. Durch die Konversion Peter Kappelers zum Katholizismus gewinnt die Affäre eine gesamteidgenössische Dimension und löst in der Folge beinahe einen neuen Konfessionskrieg aus | |
1685 | Erstmals wird in Frauenfeld eine Zunft gegründet (Weber). In rascher Folge entstehen daraufhin weitere 15 Zünfte | |
1712–1798 | Die Stadt ist wiederum Tagsatzungsort | |
1771 | Erster Stadtbrand. Eingeäschert wird die ganze östliche Stadthälfte, 62 Familien werden obdachlos | |
1788 | Zweiter Stadtbrand. Die westliche Hälfte der Stadt, das evangelische Schulhaus, das Rathaus und 33 Wohnhäuser brennen nieder | |
Neuzeit | ||
1798 | Im Gefolge des Zusammenbruchs der alten Eidgenossenschaft werden die ehemaligen Untertanengebiete zu selbständigen Kantonen und Frauenfeld wird Hauptort des Kantons Thurgau in der helvetischen Republik | |
1804–1846 | Abbruch der Stadttore und der Befestigung, Auffüllen des Stadtgrabens und Anlegen der Promenade | |
1805 | Mit der Eröffnung einer Filiale des Textilunternehmers Bernhard Greuter am rechtsufrigen Murgkanal beginnt die Industrialisierung, die bis in die 1950er Jahre Frauenfeld zu einem wichtigen Industriestandort werden lässt | |
1831 | Vereinigung der bis dahin konfessionell getrennten Primarschulen | |
1855 | Eröffnung der Bahnlinie Winterthur–Romanshorn | |
1863 | Bau der Kaserne und Inbetriebnahme des Artillerie-Waffenplatzes | |
1884 | Eröffnung der ersten Badeanstalt | |
1887 | Beteiligung am Bau der Frauenfeld–Wil-Bahn | |
1902 | Mit Hanna Brack wird erstmals im Kanton Thurgau eine Frau als Lehrerin an eine Sekundarschule berufen. Hanna Brack unterrichtet in Frauenfeld bis 1933 | |
1919 | Der Beschluss zur Stadtvereinigung tritt in Kraft. Die Ortsgemeinden Frauenfeld, Herten, Horgenbach, Huben, Kurzdorf und Langdorf werden zur Einheitsgemeinde zusammengefasst | |
1946 | Erstmalige Wahl eines 40köpfigen Gemeindeparlaments, Grosser Gemeinderat genannt | |
1958 | Der Plättlizoo wird eröffnet | |
1972 | Eröffnung der Kunsteisbahn | |
1973 | Erste Strassenaktion der "Bananenfrauen", die in den 70er und 80er Jahren zu einer schweizweiten Bewegung für fairen Handel mit Agrarprodukten aus der Dritten Welt anwachsen | |
1981 | Beginn des Stadtbusbetriebes | |
1982 | Einweihung des städtischen Alters- und Pflegeheimes | |
1987 | Eröffnung des Wohn-, Gewerbe- und Kulturzentrums Eisenwerk | |
1998 | Seit dem 1. Januar gehören Gerlikon, Zelgli und Schönenhof zu Frauenfeld | |
1999 | Einweihung des neuen Bahnhofs | |
2007 | Nach 144 Jahren verlässt die Artillerie den Waffenplatz Frauenfeld |