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Name und Wappen der Stadt

 Das Gemeindewappen von Frauenfeld, vom Gemeinderat am 28. Juli 1943 genehmigt.Die Deutung des Namens

Die Wortform «Frauen» in Frauenfeld ist der alte deutsche Genitiv Singular von «Frau»; Frauenfeld bedeutet also schlicht «Feld der Frau». Die Stadt entstand «auf unserer lieben Frauen Feld», einer kleinen Ebene also, die der Gottesmutter Maria gehörte. Da die Hauptkirche des Grundbesitzers von Frauenfeld, des Klosters Reichenau, Maria geweiht war (> Eckdaten) und Landschenkungen an Kirchen und Klöster im Mittelalter stets dem namengebenden Heiligen zukamen, erinnert der Stadtname an die Patronin des einstigen Grundherrn.

Das heutige Gemeindewappen von Frauenfeld zeigt einen aufgebäumten grimmenden Löwen, der von einer ihm zugewandten Frau mit Kopftuch an einer Kette geführt wird. Die Figuren erscheinen – abgesehen von den in Gelb gehaltenen Hautpartien und Verzierungen in der Bekleidung der Frau sowie der Kette – in Rot auf weissem Grund. Dieses Wappen schliesst eng an das älteste noch erhaltene Stadtbanner aus dem 15. Jh. an. Auf dem gut zweihundert Jahre älteren Stadtsiegel jedoch, das zwischen 1286 und 1515 in Gebrauch war, hatte sich das «Fräuli» dem «Leuli» noch abgewandt und führte diesen auch nicht an einer Kette.

Die Deutung des Wappens …

… war stets umstritten und ist bis heute nicht restlos geklärt. Die Farben Rot auf Weiss bestimmen auch das Wappen des Grundherrn, des Klosters Reichenau. Der Löwe steht nach Ansicht der Forschung für die Habsburger, die zur Zeit des erstmaligen Auftauchens des Stadtwappens im Siegel als Nachfolger der Kyburger die reichenauische Vogtei über die Stadt ausübten. Kopfzerbrechen hat die weibliche Figur – eine anmutige Bürgersfrau ohne Nimbus (Heiligenschein) – bereitet. Doch ist der hochmittelalterlichen Bildsprache eine weltlich gekleidete, «bürgerliche» Gottesmutter nicht fremd, zeigt doch die Bibel selbst Maria als verheiratete Frau und Mutter. Kurz: Auch das «Fräuli» im Wappen dürfte die Herkunft des Stadtnamens spiegeln und an den einstigen Grundherrn, das Kloster Reichenau, erinnern.

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